Äpfel sammeln

Die Essbare Stadt

Was ist das?

In einer essbaren Stadt wachsen Pflanzen und Früchte in größeren Umfang und können frei von Bürgerinnen und Bürgern geerntet werden. Urbane Landwirtschaft für alle. Das schmackhafte Gut kann an verschiedensten Orten und unterschiedlichsten Formaten wachsen, z.B. in einem Hochbeet mitten in der Fußgängerzone, einem vertikalen Garten im Wohngebiet oder es werden Tomaten und Salat, statt Blumen auf öffentlichen Grünflächen gepflanzt.

Diese vielfältigen Formen werden u.a. als “Essbare Städte Lösungen” bezeichnet (engl. Edible City Solution kurz ECS). Der Impuls und die Umsetzung einer essbaren Stadt kann von verschiedenen Seiten passieren. Einige Stadtverwaltungen agieren selbst und bepflanzen ihre öffentlichen Grünflächen mit essbaren Pflanzen. In anderen Orten kümmern sich wiederum private Stadtteil-oder Bürgerinitiativen in Abstimmung mit den Ämtern um den Anbau, die Pflege und Ernte. Die Beerntung ist in der Regel für jedermann möglich. Genauso zahlreich, wie seine Formen sind auch die positiven Folgen des Vorhabens: Luftreinigung, Ernährungssouveränität, Identitätsstiftung, Gemeinschaftsgefühl und Umweltbewusstsein. In Zeiten von Klimawandel, steigenden Lebensmittelpreisen und Vereinsamung der Menschen, stellt die essbare Stadt es ein zukunftsweisendes (Stadt)Konzept dar, dass die Gesellschaft und die Natur mit einbezieht und bereichert.

Säulen Essbarer Städte

Obst- und Nutzgehölze

Die bei uns wahrscheinlich bekannteste und weit verbreiteste Form einer “Essbaren Städte Lösung” ist der kommunale Obstbaum. An Obst-Alleen, auf Streuobstwiesen oder auch in Parks, und auf öffentlichen Plätzen finden sich in deutschen Gemeinden allerlei Obst- und Nutzgehölze.

Sie bilden das langlebige Gerüst, ja die tragenden Säulen einer essbaren Stadt. Einmal erwachsen geworden, produzieren Obstbäume bei relativ geringem Arbeitsaufwand erstaunlich viele Früchte. Ein voll entwickelter, hochstämmiger Apfel- oder Birnbaum spendet über 100 kg Obst. Das ist mehr als der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland (Quelle: Statista 2021). Im Gegensatz zu bodennahen einjährigen Nutzpflanzen lagern sie außerdem weniger Schadstoffe ein und sind deshalb häufig deutlich weniger belastet, als Obst aus dem Supermarkt (Quelle: Technische Universität Berlin).

Heimisches Steinobst, wie Apfel, Birne, Kirsche oder Pflaume, sind Kulturpflanzen. Ihr ertragreiches Wachstum und ihre Langlebigkeit werden durch die richtige Kultivierung, also den Schnitt und die Pflege des Menschen sichergestellt. Bei guter Grundpflege werden Obstbäume, so alt wie ein Mensch und sind somit die beständigste Einheit einer essbaren Stadt. Das Pflanzen und Pflegen von Obst-und Nutzbäumen auf öffentlichen Flächen ist ein Beitrag für die Zukunftsfähigkeit und Resilienz der Gemeinde, denn er fördert die Biodiversität, die Attraktivität und die Ernährungssouveränität des Ortes. Nutzgehölze können darüber hinaus auch die Grundstruktur für weitere Lösungen einer Essbaren Stadt sein, wie z.B. für eine urbane Agroforstwirtschaft.

Obstbäume brauchen 20 bis 30 Jahre, um in ihren Vollertrag zu kommen. Nehmen wir an, dass es in zwanzig Jahren nicht mehr selbstverständlich ist, dass jederzeit Lebensmittel von weit entfernt in unsere Städte geliefert werden. Dann wäre es gut, jetzt vorzusorgen und beherzt in eine kommunale Obstkultur zu investieren.

Wir ermutigen jeden Bürgermeister und jede Bürgermeisterin sich hierzu Gedanken zu machen. 

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